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Studie zur Akzeptanz mobiler Endgeräte im AAL-Kontext bei Jungen Alten

Beteiligte an der Hochschule

  • Prof. Dr. Reinhold Kröger
  • Dipl.-Inform. (FH), M.Sc. Jan Schäfer
  • Dipl.-Inform. (FH), M.Sc. Frank Köhler
  • Dipl.-Inform. (Univ. Brasov) Bogdan Paul Predusca
  • Dipl. Sozialpädagogin (FH), Gerontologin (FH) Roswitha Lemme
  • Prof. Dr. Walid Hafezi (Fachbereich Sozialwesen)
  • Dipl.-Inform. (FH) Markus Fischer

Kooperationspartner

  • GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH, Wiesbaden

Laufzeit

Beginn: März 2009
Ende: Februar 2010

Finanzierung

  • 100% Forschungsförderung aus Zentralmitteln der Fachhochschule Wiesbaden 2009

Veröffentlichungen

  • Marinescu, Bogdan Andrei: "Eine Architektur für kontextsensitive und adaptive verteilte Anwendungen in AAL-Umgebungen", M.Sc. Thesis, FH Wiesbaden, FB Design Informatik Medien, Oktober 2009 (BibTeX)

Kurzbeschreibung

Ziel des Vorhabens ist die Erfassung von Bedürfnissen der sogenannten „Jungen Alten“ im Kontext von Ambient Assisted Living (AAL), die Entwicklung und Erprobung beispielhafter mobiler AAL-Dienste und eine Evaluation ihrer Akzeptanz in der betrachteten Zielgruppe. Die Arbeiten werden dem Thema entsprechend gemeinsam von den Fachbereichen Sozialwesen und Design Informatik Medien durchgeführt. Externer Kooperationspartner ist die GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH.
Der demografische Wandel bedingt, dass der Anteil an älteren und alleinstehenden Menschen stetig größer wird. Die jetzigen sogenannten „Jungen Alten“ stellen die künftig überproportional wachsende Gruppe der „Älteren“ dar. Diese Entwicklung wird einen steigenden Bedarf an neuen Unterstützungs- und Hilfsangeboten insbesondere bei älteren Menschen schaffen, der durch existierende, vor allem institutionalisierte Versorgungssysteme noch nicht adäquat abgedeckt werden kann. Vielmehr werden zukünftig altersgerechte, möglichst unaufdringliche Assistenzsysteme eingesetzt werden mit dem Ziel, die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen und ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Entsprechende Konzepte, Produkte und Dienstleistungen werden unter dem aktuellen Schlagwort Ambient Assisted Living (AAL) zusammengefasst. Als Facetten von AAL werden dabei üblicherweise gesehen: Gesundheit und HomeCare, Sicherheit und Privatsphäre, Versorgung und Hausarbeit sowie das soziale Umfeld. Beispiele für solche Assistenzsysteme reichen von einfachen Erinnerungssystemen zur Medikamenteneinnahme über Beratungs- und Informationsdienste, Groupware-Systeme eines Wohnquartiers, Sicherheits- und Notfallsysteme bis hin zu Systemen der Telemedizin.
Aus Sicht der Informatik bestehen nachhaltige Beziehungen zu den Themengebieten Ambient Intelligence, Internet of Things und Smart Homes. Aus Sicht der Sozialen Arbeit sind Themen des Empowerments, des Potenzialansatzes, der Stärkung interpersonaler Netzwerke und der Beteiligung älterer Menschen an Angebotsgestaltung im Kontext der Altenarbeit betroffen.
EU und Bund haben das Thema AAL als wichtiges interdisziplinäres Forschungsfeld für die kommenden Jahre identifiziert und entsprechende Förderprogramme aufgelegt (AAL Deutschland, AAL Europe). Ebenfalls finden seit 2008 jährlich große deutsche AAL-Konferenzen statt. Verschiedene Beratungsgremien des BMBF (z.B. Feldafinger Kreis) haben das Thema AAL als wesentlich für das nächste Jahrzehnt beschrieben. Das Vorhaben soll dazu dienen, das interdisziplinäre Themenfeld AAL durch eine Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Sozialwesen und DCSM/Informatik für die Fachhochschule Wiesbaden zu erschließen sowie gemeinsam mit zukünftig Betroffenen und einem Wiesbadener Unternehmen der Wohnungswirtschaft Bedürfnisse und erste Lösungsansätze zu identifizieren.
Die „Jungen Alten" eignen sich für dieses Vorhaben besonders, da angenommen werden kann, dass sie bereits während ihres Berufs- oder Privatlebens den Umgang mit IT-Endgeräten (z.B. PC, Mobiltelefon) erlernt haben und sie in etwa 10 Jahren – die als Zeitraum der Etablierung von AAL-Technologien als realistisch gesehen werden – die Betroffenen bzw. Nutznießer sein werden.
Äußerst wichtig hierbei ist jedoch die Abstimmung jeder technischen Lösung auf die Wünsche, Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ängste von Nutzern. Dies soll u.a. durch die konkrete Beteiligung dieser Gruppe am Vorhaben erreicht werden. Der Berücksichtigung ethischer Aspekte wird hierbei eine große Bedeutung beigemessen.